Unser Land

Italien wird immer zentralistischer

Kommentar


von Thomas Egger – Schenna

2015_Thomas Egger_Schenna
Hptm. Thomas Egger Schützenkompanie „Erzherzog Johann“ Schenna

In den letzten Wochen war die neue italienische Verfassungsreform in aller Munde. Die Opposition im Südtiroler Landtag sprach von einem „historischen Fehler“ der SVP-Parlamentarier und auch aus den eigenen Reihen wurden Kritik über die Südtiroler Zustimmung zur Reform laut. Die Mehrheitspartei hin-gegen versuchte zu beruhigen und pochte auf die eingebaute Schutzklausel, die das Einvernehmen des Landes bei Anpassungen des Autonomiestatutes vorsieht.
Man kann natürlich lange darüber diskutieren, wie stark diese Reform nun Einfluss auf unsere Kompetenzen nehmen wird, klar ist jedoch, dass Italien immer zentra-listischer wird. Von den Regionen mit Normalstatut gehen bereits  Zuständigkeiten an die römische Ver-waltung zurück. Ein Nationalstaat, dessen Jugend-arbeitslosigkeit ein Rekordhoch von 40% aufweist, dessen Wirtschaft sich in einer bedenklichen Schieflage befindet und in welchem die Korruption nach wie vor auf der Tagesordnung steht, ist der denkbar schlechteste Vertragspartner für eine Provinz mit Sonderautonomie. Bei 60 Mio. Staatsbürgern fallen  500.000 „unzufriedene“ Südtiroler nicht wirklich ins Gewicht, umso mehr, wenn ihre politischen Vertreter die Zugehörigkeit zu diesem Staat niemals in Frage stellen.
Vom noch vor Kurzem angestrebten Projekt der „Vollautonomie“ ist längst schon keine Rede mehr. Unser Land muss täglich um seine Rechte kämpfen und wenn wir nicht wollen, dass Südtirol irgendwann zu einem gewöhnlichen Teil Italiens wird, dann müssen wir uns endlich der Selbstbestimmung  und Unabhängigkeit zuwenden.

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