Vorarbeiten abgeschlossen
Im heurigen Gedenkjahr zum Ausbruch des I.Weltkrieges in Tirol, werden von den Tiroler Schützen, im Rahmen des Projekts „An der Front“, an die 60 Kreuze entlang der ehemaligen Frontlinie in Welschtirol errichtet. Die Hochfläche von Vielgereuth bzw. der „Sieben Gemeinden“ beherbergen den im I. Weltkrieg heiß umkämpften Festungsgürtel an der Österreich-Ungarischen Südfront. Die Nachfolgekompanien und Bataillone der dort im Einsatz gestandenen Standschützen-einheiten zeichnen für die Errichtung der jeweiligen Kreuze verantwortlich. Vor Kurzem wurden in einer gemeinsamen Aktion aller beteiligten Kompanien aus Nord-, Süd- und Welschtirol, die entsprechenden Fundamente auf der Hochfläche der „Sieben Gemeinden“ gegossen und die Stahlkreuze konnten in der Zwischenzeit bereits montiert bzw. fixiert werden. Am Samstag, den 08. August 2015, findet eine feierliche Gedenkmesse am Monte Durer statt, an der alle Kompanien der ehemals beteiligten Standschützenkompanien teilnehmen und ihrer Gefallenen gedenken werden. Die Messfeier findet um 11.00 Uhr statt. Das detaillierte Programm wird in Kürze veröffentlicht.
Erlebnisbericht
von Patrick Steinacher
Malga Costa Alta
Am 11. Juli trafen sich die Vertreter mehrerer Schützenkompanien aus ganz Tirol in Pergine und fuhren von dort nach Slaghenaufi wo sich die einzelnen Gruppen auf die jeweiligen Standorte verteilten.
Auf der Malga Costa Alta wurde das Fundament für das Kreuz von Mitgliedern der SK Dorf Tirol und Trens vorbereitet. Der Zement wurde von Baonskommandant Herbert Schweißgut, Mitglied der SK Bad Häring, kostenlos zur Verfügung gestellt. Dieser Beton ist bereits zur Zeit Österreich-Ungarns für den Bau der Festungswerke verwendet worden. Nach beendeter Arbeit traf noch eine Reisegruppe ein, welche an einer vom Nordtiroler Schützenbund organisierten Bildungsreisen teilnahm. Mjr. Hartwig Röck, Kulturreferent des BTSK, hielt vor Ort einen kurzen Vortrag über die Bedeutung der Malga Costa Alta im Ersten Weltkrieg.
Die Malga Costa Alta war bereits vor Kriegsbeginn leicht befestigt worden und wurde beim Ausbruch des Krieges weiter ausgebaut. Es gab gedeckte Laufgräben, das heißt, sie wurden mit Holz bedeckt, auf welches Erde und Steine gelegt wurden, um die Stellung zu tarnen und zusätzlich vor Feindfeuer besser zu schützen. Des Weiteren gab es rund um die Malga Costa Alta Schießscharten in alle Richtungen. Sie war eine vorgelagerte Stellung und konnte nur über einen Laufgraben erreicht werden.
Die blutigsten Kämpfe fanden im August 1915 statt, wo während zahlreicher Angriffswellen mehrere Tausend Italiener ihr Leben ließen und noch mehr in Kriegsgefangenschaft gingen. Die gesamte Stellung musste mehrmals wieder neu errichtet werden, da knapp 1000 Treffer die Malga Costa Alta trafen.
Bevor die Heimreise angetreten wurde, trafen sich die einzelnen Gruppen beim Monte Durer und machten dort ein Erinnerungsfoto.