Kommentar von Manfred Klotz
Im Salto-Interview von Lisa Maria Gasser vom 24. 06.2016 – „Wir müssen jetzt egoistisch sein!“, meint EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann auf die Frage, wie die EU auf die Brexit-Entscheidung reagieren soll:
„Wir müssen schauen, dass die Finanzmärkte London so schnell und umfassend als möglich verlassen; dass es zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen vor allem von London in die restliche Europäische Union kommt. Das heißt, wir müssen zu verstehen geben, dass dieses populistische Spiel nicht aufgeht. Ansonsten riskieren wir effektiv, dass die EU in ihrer Gesamtheit in Gefahr gerät.“
Eine Aussage von wahrlich europäischer Größe!
Vorbei ist es mit dem sonst immer beschworenen Europa der Völkerfreundschaft und Verständigung, wenn sich die Bevölkerung eines Landes erlaubt, in demokratischer Abstimmung etwas anderes zu sagen, als es Dorfmann und seinesgleichen möchten.
Jetzt zeigen diese Europapolitiker ihr wahres Gesicht: Entscheidungen demokratischer Mehrheiten werden als populistisch bezeichnet und auf das Ergebnis wird mit Drohungen und Bestrafung geantwortet!
Solche Politiker wollen nicht begreifen, dass der Brexit ein völlig normaler Ausdruck von Demokratie war.
Denn Millionen von Europäern konnten abstimmen, ob sie zukünftig in für sie wichtigen Lebensbereichen selber, auf staatlicher Ebene bestimmen, oder dies weiterhin von anderen innerhalb der Europäischen Union erledigt haben wollen.
Dorfmann und Co bekämpfen Demokratie und fordern Bestrafung und Rache – dies tut keiner, dem ein friedliches und demokratisches Europa am Herzen liegt!
Ein Aufruf zu Bestrafung und EU-Egoismus zeugt von Kleingeistigkeit und Rückwärtsgewandtheit, es zeigt, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit nicht lernen will!
Wären Politiker wie Dorfmann wichtig, gäbe es ein schnelles Aus für Europa!
Solche Politiker wie Dorfmann, wären besser beim Bauernbund geblieben.