OFFENER BRIEF AN MEINE KAMERADEN DES BEZIRKS BURGGRAFENAMT-PASSEIER
Geschätzte Offiziere, Marketenderinnen, Schützenjugend und Schützen!
Liebe Freunde!
Bei einer Versammlung der Hauptmänner am vergangenen Sonntag habe ich meinen Rücktritt als Bezirksmajor mitgeteilt. Grund dafür ist meine Kandidatur für das Amt des Parteiobmannes bei einer politischen Partei, welche ich dann, am Tag nach dieser Versammlung, öffentlich bekannt gegeben habe. Auch wenn eine Kandidatur noch lange nicht bedeutet, dass man auch gewählt und aktiv ist, folgt dieser Schritt der konsequenten Überparteilichkeit, welche wir im Bezirk seit jeher pflegen. Protokollarisch wirksam wird mein Rücktritt bei der Sitzung der Bezirksleitung am Montag, den 10. April 2017. Ab dann wird unser Major-Stellvertreter die Vertretung unseres Bezirks nach Innen und Außen übernehmen. Gemeinsam mit der Bezirksleitung und den Hauptleuten wird er Kandidaten für das Amt des Bezirksmajors suchen und einen Wahltermin festlegen.
Unser Bezirk ist gut aufgestellt und ich bin mir sicher, dass die bestehende Bezirksleitung gut mit dem künftigen Major zusammenarbeiten wird. Die Legislatur der aktuellen Bezirksleitung endet bekanntermaßen im März nächsten Jahres.
Ich nutze diese Bekanntgabe auch, um euch allen zu danken und euch zu sagen, dass mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Zum einen freue ich mich auf die mögliche Chance aktiv an der politischen Zukunft unserer Heimat mitwirken zu können, andererseits ist dieser Schritt von einer bestimmten Wehmut begleitet. In meinen Jahren als Jungschützenbetreuer, Oberleutnant, Hauptmann, Bezirksbeirat und letztens als Bezirksmajor, durfte ich sehr viele Menschen kennenlernen, zahlreiche Gespräche führen und unzählige Momente erleben, die mich sehr geprägt haben und die ich allesamt nicht missen möchte. Die Kameradschaft und der Zusammenhalt in unseren Reihen war und ist nicht selbstverständlich, sondern zeigt auf, dass es uns allen stets um das Größere, um die Heimat, Freiheit und unseren Schützenauftrag gegangen ist. Die Summe aus zukunftsorientierten Ansichten, einem tiefen Landesbewusstsein – welches in unserer Burggräfler Heimat ja besonders präsent ist – und der ehrlichen Ursprünglichkeit unserer Traditionen, habe ich immer als ein geerdetes und modernes Schützenwesen bezeichnet. Auch künftig, als „einfacher“ Schütze, bin ich sehr stolz Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Immer wieder durfte ich in verschiedenen Gremien, Arbeits- und Aktionsgruppen auf Bezirks- und Bundesebene mitarbeiten, die Außergewöhnliches geleistet und auf die Beine gestellt haben – unser Einsatz für den ersten Unabhängigkeitstag in Meran, so wie die jährlichen Bezirkslehrgänge werden mir unvergessen bleiben!
Die Gewissheit, dass ihr alle der Bezirksleitung und meinem Nachfolger den selben großen Rückhalt und die gleiche Unterstützung entgegenbringen werdet wie mir bisher, lässt mich freudig in die Zukunft blicken, um so mehr, da einige Hauptmänner bereits zusätzlichen Einsatz angekündigt haben.
Gerade jetzt, wo meine Entscheidung von manchen missbraucht wird, um unseren Verein und indirekt euren ehrenamtlichen Einsatz zu diskreditieren, bitte ich um Entschuldigung wo immer ich in meiner Amtsführung gefehlt habe. Abschließend danke ich all jenen Mitstreitern und Marketenderinnen – in und außerhalb unseres Bezirks – mit welchen ich neben der Schützenkameradschaft auch eine tiefe persönliche Freundschaft aufbauen konnte – ihr seid die Besten!
Es lebe das Tiroler Burggrafenamt,
mit Schützen Heil!
Euer Kamerad Andreas Leiter Reber