SCHENNA – Im Rahmen der Kulturwochen „Schenner Langes“ lud die Schützenkompanie Erzherzog Johann – Schenna zu einem Vortragsabend mit dem Thema „Gedenkkreuze an der Südgrenze Tirols“. Der Hauptmann Thomas Egger drückte in der Begrüßung seine Freude über den voll besetzten Raiffeisensaal im Vereinshaus von Schenna aus und ging in seinen einleitenden Worten kurz auf die geschichtlichen Hintergründe ein, die zum Entstehen der Front zwischen Österreich-Ungarn und Italien im 1. Weltkrieg geführt hatten.
Der Althauptmann Hias Dosser zeigte in seinem sehr interessanten Vortrag und anhand von zahlreichen Bildern den Verlauf der Frontlinie vor 100 Jahren auf. Dabei folgte er den 67 Gedenkkreuzen, die von den Schützenkompanien aus ganz Tirol im Jahr 2015 in Erinnerung an den Einsatz der Standschützen aufgestellt wurden. Er war bei diesem Projekt maßgeblich eingebunden und hatte in den letzten Jahren alle Kreuze besucht und fotografiert. Die Zuhörer konnten sich aufgrund seines fundierten geografischen und geschichtlichen Fachwissens ein gutes Bild von den damaligen Ereignissen machen.
Hias beendete seinen Vortrag mit den passenden Worten: „Vergessen wir nicht, was wir für ein Glück haben, schon über 70 Jahre in Frieden leben zu dürfen. Aber vergessen wir auch nicht das Unrecht, das unserer Heimat vor 100 Jahren angetan worden ist, mit allen friedlichen Mitteln zu lösen.“
Im Anschluss wurde noch das Buch vorgestellt, in dem alle 67 Wanderungen zu den einzelnen Gedenkkreuzen beschrieben sind. Dieser Wanderführer wurde unter Mithilfe von Hias Dosser herausgegeben und kann im Fachhandel erworben werden.
Zum Ausklang des überaus gelungenen Abends luden die Schenner Schützen zu einem kleinen Umtrunk ein.
Fotos: SK Schenna