Kultur

Andreas Hofer: Ein Held der Tiroler Geschichte

20. Februar 1810 – ein Tag, der in die Geschichte der Tiroler Landeseinheit eingegangen ist. Auch 209 Jahre später wird dieses Datum als der Todestag Andreas Hofers in allen Landesteilen gefeiert. Einem Helden zu Ehren, wie wir ihn heute oft vermissen.

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Andreas Hofer. – Foto: Tourismusverein St. Leonhard i.P.

Andreas Hofer wurde im Jahre 1767 am Sandhof in St. Leonhard in Passeier geboren. Schon in jungen Jahren musste er aufgrund des frühen Todes seiner Eltern das väterliche Anwesen übernehmen. Durch den Handel mit Wein, Getreide und Pferden lernte er das große schöne Tiroler Land kennen und lieben.

Der Name „Tirol“ wird beseitigt

Die Lage des Landes verschlechterte sich jedoch, als es im Jahre 1805 an Bayern, welches mit dem Franzosen Napoleon verbündet war, angegliedert wurde. Diese Einverleibung konnte nicht ohne harte Maßnahmen, die unter anderem das Gerichtswesen, die politische Verwaltung und das Schulwesen betrafen, geschehen.

Am schlimmsten waren sicherlich die Kontinentalsperre, womit der Transithandel fast zum Erliegen kam, und das Verbot der Feier der Mitternachtsmette zu Weihnachten und des Abhaltens von Prozessionen. Die Widerstandsstimmung, die immer mehr im Tiroler Volk aufkam, erreichte ihren Höhepunkt, als der Name „Tirol“ beseitigt wurde und die landständische Verfassung verschwand.

Die 4 Bergiselschlachten im Jahre 1809

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„Bergiselschlacht“ von Franz Defregger – Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. – Foto: Wikipedia

So kam es im April 1809 zur ersten von vier Erhebungen (Bergiselschlachten) der Tiroler gegen die Bayern bei Innsbruck. Diese und auch zwei weitere Schlachten im Mai und im August desselben Jahres wurden alle von den tapferen Tirolern gewonnen. Immer unter der Führung von Andreas Hofer.

Da Tirol nach den erfolgreichen Schlachten nun völlig auf sich alleine gestellt war, brauchte es eine Autorität mit Führungsqualitäten. Diese Position nahm Hofer ein. Vom Schützenhauptmann seines Heimattales war er nun zum Oberkommandanten des gesamten Landes ernannt worden.

Einem Schlag ins Gesicht gleich kam den Tirolern der Friede von Schönbrunn im Oktober 1809. Durch diesen Vertrag kam Tirol Österreich wieder abhanden, obwohl der Kaiser versprochen hatte, nie wieder auf das Land zu verzichten. Unmut in der Bevölkerung machte sich breit, doch Andreas Hofer war sich auch der Tatsache bewusst, dass ein erneuter Sieg über die feindlichen Truppen Napoleons nicht leicht war.

Pater Haspinger, der engste Vertraute Hofers, schaffte es, den Sandwirt umzustimmen, und so traten die Tiroler zur letzten der vier Bergiselschlachten an. Auch wenn die Tiroler wieder versuchten, sich mit aller Kraft zu verteidigen, ging die Schlacht zugunsten des Feindes aus.

Die Flucht Andreas Hofers

Trotz so manch einer später gewonnen Schlacht wie etwa am Küchelberg bei Meran musste Andreas Hofer fliehen. Sein letzter Aufenthaltsort war die Pfandleralm oberhalb von St. Martin in Passeier. Noch ein letztes Mal schrieb er einen Brief an Erzherzog Johann, den er um militärische Hilfe bat. Als „armer verlassener Sünder“ unterzeichnete der von Gewissensbissen geplagte Hofer das Schreiben.

Durch den Verrat von Hofers Versteck wurde der Sandwirt auf der Pfandleralm entdeckt und nach Mantua gebracht, wo er am 20. Februar 1810 erschossen wurde. Seine letzten Worte „Ach, ihr Franzosen, was schießt ihr schlecht“ sind auch heute noch jedem Tiroler in Erinnerung.

Ein Held mit Sinn für Gerechtigkeit

Gerade weil Andreas Hofer ein Mann mit lebhaftem Gefühl für Gerechtigkeit, Ordnung, Sitte und unbegrenztem Gottesvertrauen war, ist er heute noch eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Tiroler Landesgeschichte. Für den Wunsch nach Gerechtigkeit und nach einem besseren Leben riskierte er im Krieg sein Leben. Er zeigte Mut und immer Tapferkeit, was in der heutigen Politik oft vermisst wird. Kein Wunder also, dass sich viele Menschen nach einem Helden wie Andreas Hofer sehnen.

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