Seit Jahren verweist der Schützenbezirk Burggrafenamt Passeier auf das immer größer werdende Problem von Kindern, welche die Unterrichtssprache in deutschen Schulen und Kindergärten nicht sprechen. Im Bozner Raum ist die Situation schon so prekär, dass Eltern ihre Kinder in die Nachbargemeinden zum Unterricht bringen. Auch in deutschen Grund- und Mittelschulen in Meran beträgt der Anteil von Muttersprachlern lediglich 40%. Die Bildungsqualität kann laut Pädagogen nicht mehr ausreichend gewährleistet werden. Für die Integration von nicht Muttersprachlern müsste der Schnitt von rein deutschsprachigen Kindern bei mindestens 70% liegen. Die deutsche Schule kann aktuell also ihren Bildungsauftrag für die Kinder der deutschen Minderheit und ihren Integrationsauftrag nicht ausreichend erfüllen.
Jetzt als Lösung eine mehrsprachige Schule zu fordern, ist so als ob man zum Löschen Öl ins Feuer gießt. Durch die mehrsprachige Schule würde der Unterricht in deutscher Sprache noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Welche Auswirkungen dies hätte, sehen wir bereits beim universitären Ausbildungszentrum „Claudiana“, das zwar auf dem Papier mehrsprachig ausgerichtet ist, wo aber in der Praxis überwiegend auf Italienisch doziert wird.
Der Schützenbezirk Burggrafenamt/Passeier zeigt sich mit den Kindern, Jugendlichen und deren Eltern solidarisch in ihrer Forderung nach einer angemessenen Ausbildung in ihrer Muttersprache im Sinne des Art. 19 des Südtiroler Autonomiestatutes. Deutschkurse und Deutschtests zur Aufnahmeregelung von nicht Muttersprachlern in den deutschen Schulen sind zu begrüßen und umgehend umzusetzen!
Bezirksmajor Burggrafenamt/Passeier
Hannes Holzner
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