Auch heuer wieder erneuerte die Dorfgemeinschaft von St. Leonhard das über 200 Jahre alte Herz-Jesu-Gelöbnis – in diesem Jahr standen die Feierlichkeit für die Schützenkompanie Andreas Hofer ganz besonders im Zeichen des Ehrenamtes.
Das Herz-Jesu-Gelöbnis hat seine Wurzeln im Jahre 1796. Damals vertrauten die Tiroler Landstände in den Wirren der napoleonischen Kriege ihr Land dem heiligsten Herzen Jesu an, um somit göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Schwur wird seitdem Jahr für Jahr erneuert und stellt einen festen Bestandteil des gelebten Brauchtums dar.
Nach der Prozession – an welcher die Schützenkompanie Andreas Hofer auch heuer wieder stark vertreten war – kam die Kompanie im Wildschütz zusammen, um gemeinsam zu essen und vor allem die langjährigen Mitglieder zu ehren. Dabei wurden der Marketenderin Miriana Zullo eine Urkunde für ihren fünfjährigen Einsatz im Verein überreicht, den Schützen Manuel Auer, Tobias Brunner und Walter Moosmair wurde die Peter-Sigmair-Medaille in Bronze für ihren Einsatz verliehen.
Anschließend wurde gemeinsam mit der Passeirer Bauernjugend das Herz-Jesu-Feuer in den Glaitner-Mahder vorbereitet und entzündet, welches für die gesamte Bevölkerung ein leuchtendes Zeichen für unsere Werte darstellt.
Zwar haben sich heute die Gefahren für unsere Gesellschaft gewandelt, doch auch gilt es weiterhin im Gemeinschaftssinn zusammen zu stehen, um die aktuellen Herausforderungen im Sinne unserer Kultur zu meistern. Wo auch immer ein Feuer brennt, wo auch immer die Herz-Jesu-Feiern begangen werden, ist das nicht nur ein brennendes Symbol für unsere Tradition, sondern vor allem auch ein Symbol für das Ehrenamt, das heute in Südtirol zahlreichen Angriffen ausgesetzt ist und unseren gemeinsamen entschlossenen Einsatz verlangt.
Jeder Einzelne, der an den Herz-Jesu-Feierlichkeiten teilnimmt, leistet seinen aktiven Beitrag, um das Ehrenamt lebendig zu halten und setzt ein Zeichen, damit die Politik endlich konkrete Maßnahmen in die Wege leitet. Mit den diesjährigen Herz-Jesu-Feiern setzen wir ein Zeichen für unser Ehrenamt, das den Reichtum unseres Landes ausmacht und nicht alleine gelassen werden darf.