Der Schützenbezirk Burggrafenamt-Passeier ist der Verbund der 26 Burggräfler Schützen-kompanien mit ihren rund 1.000 aktiven Mitgliedern. Er ist eine freiwillige, ehrenamtliche und nicht gewinnorientierte Organisation.
Das Burggrafenamt erstreckt sich vom Schnalser Bach im Vinschgau, über den Meraner Talkessel bis nach Nals im Etschtal und vom Passeier- bis in das hinterste Ultental. In seinem Herzen liegen die alte Landeshauptstadt Meran und Schloss Tirol, von welchem das Land seinen Namen hat.
Seit dem Mittelalter ist das Burggrafenamt ein einheitlicher Verwaltungsbezirk, welcher damals dem Burggrafen von Schloss Tirol unterstellt war.
Während sich die Bezeichnung für dieses Gebiet über die Jahrhunderte und bis heute erhalten hat, entwickelte sich aus der eigentlichen Amtsfunktion die „Hauptmannschaft an der Etsch“ bzw. das spätere Amt des Tiroler Landeshauptmanns.
Die Menschen im Burggrafenamt hatten daher schon immer eine ganz besondere Verbundenheit zu ihrer Heimat. Vielleicht gingen gerade deshalb aus unseren Reihen Schützen hervor, welche die Geschichte Tirols wesentlich mitgeschrieben haben. Man denke nur an Namen wie Andreas Hofer, Peter Thalguter, Jörg Klotz, Franz Höfler und Jörg Pircher-Hofmann.
Wir Burggräfler sind darum bemüht, hier im Kernland von Tirol, das Bewusstsein für die Besonderheit und Eigenständigkeit des Landes wach zuhalten.
Wir sind Söhne und Töchter eines Volkes das seit über 1.000 Jahren im Herzen der Alpen lebt, das sich in harter Arbeit eine Heimat geschaffen hat, von den Obstgärten und Weinbergen in den Tälern bis hinauf zu den letzten Berghöfen. Eine Heimat mit ihren Mundarten und Bräuchen, den Kirchen, Burgen und Ansitzen.
Eine Heimat, die einzigartig ist auf der Welt.
Einzigartig nicht deshalb, weil sie besser, reicher oder schöner ist, als andere Länder, sondern weil sie anders ist, weil sie unser Land und unsere Heimat ist.
Landesverteidigung
Seit dem 14. Jahrhundert, also noch bevor das Land seine heutige Ausdehnung bekam, stehen die Burggräfler Schützen im Dienst der Tiroler Wehrhaftigkeit. Unsere ureigene Aufgabe ist die Landesverteidigung: der Einsatz für die Freiheit unser Heimat. War es noch im Ersten Weltkrieg die Verteidigung mit der Waffe, so geschieht dies heute mit den Waffen des Geistes und allen demokratischen Mitteln. Unser Auftreten in Formation mit unseren Fahnen und Paradegewehren erinnern uns dabei stets an diesen Auftrag!
Im Sinne dieser demokratischen Landesverteidigung setzen wir uns heute für die Selbstbestimmung und die Loslösung vom italienischen Nationalstaat ein.
Im Bewusstsein, dass für eine Änderungen des politischen Status Südtirols eine breite Mehrheit der Bevölkerung nötig ist, sprechen wir uns für die staatliche Eigenständigkeit unseres Landes aus.
In einer selbständigen Republik sehen wir die natürliche Weiterentwicklung der derzeitigen Südtirol-Autonomie, denn sie kann den Sprachgruppen und Kultur-gemeinschaften unseres Landes am besten gerecht werden.
Gerade als Bewohner des Tiroler Kernlandes ist es uns ein besonderes Anliegen, gleichzeitig für eine enge Zusammenarbeit und Einheit aller Landesteile einzutreten. Heute ist Tirol auf zwei Staaten aufgeteilt: Nord-und Osttirol bilden das österreichische Bundesland Tirol, Süd- und Welschtirol die italienischen, autonomem Provinzen Bozen-Südtirol und Trient. Die ladinischen Gemeinden Fodom, Anpezo und Col gehören heute zur Provinz Belluno.
Die Grenzen der heutigen Nationalstaaten sind für uns nicht Gottes Werk, sondern Relikte des Nationalismus aus dem 19. Jahrhundert und der beiden Weltkriege. Wir setzen uns für die Überwindung dieser Grenzen ein und streben ein gemeinsames Europa der Völker und Regionen an. Auf dem Weg dorthin, können das alte Tiroler Burggrafenamt und ein selbstständiges Land Südtirol, Motor und Garant dafür sein, dass ganz Tirol wieder zu einem europäischen Kernland wird:
Tirol – ein kleiner, aber einzigartiger Stein im großen Mosaikbild Europas!